Hohenstaufen-Gymnasium Göppingen
Suche
zur Navigation

Schickhardt-Preis für Alfred Kirchner

Der international renommierte Bühnenregisseur und frühere HoGy-Schüler Alfred Kirchner wurde am 2. Februar 2020 im Alten E-Werk mit dem Schickhardt-Preis der Stadt Göppingen ausgezeichnet.

Der Grundstein für die beeindruckende Theaterkarriere des heute 82-Jährigen wurde Mitte der 1950er Jahre am Hohenstaufen-Gymnasium gelegt: Gemeinsam mit seinen Klassenkameraden Martin Schwab und Fritz Weigle engagierte er sich damals in der Dram-AG, deren Aufführungen weit über die Schule hinaus von sich reden machten. 1957 wurde Alfred Kirchner an der Max-Reinhardt-Schauspielschule in Berlin angenommen und machte sich nach seinem Abschluss schnell durch zahlreiche, oft aufsehenerregende Regiearbeiten einen Namen. Weltweit inszenierte er Schauspiele und Opern, immer wieder auch an ungewöhnlichen Orten wie in einem Stahlwerk oder in der Wüste von Arizona. An berühmten Bühnenhäusern in Bremen, Stuttgart, Bochum, Berlin und Wien war Kirchner jahrelang tätig, arbeitete zusammen mit Theatergrößen wie Peter Zadek und Claus Peymann; fünfmal führte er zudem bei den Bayreuther Festspielen Regie.

Nach einer mitreißenden Laudatio von Martin Schwab und der Preisverleihung durch Oberbürgermeister Guido Till gab Alfred Kirchner Kostproben aus seiner frisch erschienenen Autobiografie „Der Mann von Pölarölara“, die einfühlsam und augenzwinkernd einen interessanten Einblick nicht nur in sein ereignisreiches Leben, sondern auch in die Verhältnisse in Göppingen und am Hohenstaufen-Gymnasium in den Nachkriegsjahren gibt.
Kirchner appellierte, dass Kultur und Menschlichkeit nie aus dem Blick geraten dürften und es im gesellschaftlichen Leben mehr geben müsse als „BWL, ,Tatort‘ und Fußball“.

Der Schickhardt-Preis wird in unregelmäßigem Abstand an Persönlichkeiten verliehen, die sich besonders um die Kultur verdient gemacht haben. Kirchners Laudator Martin Schwab erhielt die Auszeichnung im Jahr 2016, Fritz Weigle alias F. W. Bernstein 2007. Auch diese beiden Dram-AG-Teilnehmer machten die Kunst zu ihrem Beruf: Schwab absolvierte ebenfalls die Max-Reinhardt-Schauspielschule und erlangte vor allem durch sein Engagement am Burgtheater Wien große Bekanntheit, bis heute steht er als Schauspieler auf der Bühne. F. W. Bernstein wurde ein namhafter Lyriker, Grafiker und Karikaturist, war Mitbegründer der Satirezeitschrift „Titanic“ und der Neuen Frankfurter Schule. Er starb im Dezember 2018.

Die Schulgemeinschaft des Hohenstaufen-Gymnasiums gratuliert Alfred Kirchner ganz herzlich und freut sich über diese (und andere) gelungenen Karrieren nach dem HoGy!