Hohenstaufen-Gymnasium Göppingen
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Fahrt der Klassenstufe 9 zur Gedenkstätte Dachau

Eindrücke von Schülerinnen der Klasse 9a:

„Der Zweite Weltkrieg, Konzentrationslager, Millionen von Toten. Man behandelt es in der Schule, spricht vielleicht mit seinen Großeltern darüber oder schaut einen Dokumentationsfilm an. Doch vorstellen kann man es sich kaum. Deshalb besuchte unsere Stufe das ehemalige Konzentrationslager in Dachau. Auf der Busfahrt war die Laune noch sehr gut, allerdings wurde mir schon bei unserer Ankunft flau im Magen. Das trübe und regnerische Wetter verstärkte dazu noch den düsteren Eindruck des Geländes. Für zweieinhalb Stunden bekamen wir klassenweise Führungen, bei denen uns alles sehr genau und verständlich erklärt wurde. Die Stellwände des Wirtschaftsgebäudes enthielten nicht nur ausführliche Texte, sondern auch erschreckende Bilder und Geschichten von Überlebenden, welche uns die Not und Angst der Häftlinge deutlich näher brachten. Im Hof herrschte bedrückende Stimmung und die Vorstellung, dass genau auf diesem Boden einmal zu Tode gearbeitete Menschen standen, machte uns sichtbar zu schaffen… Dieser Schock war einfach nötig, um allen klar zu machen, wie wichtig es ist, dass so etwas nie wieder passieren darf…“
Ann-Sophie

„Wenn man über den großen Platz läuft, an dem es immer Apelle gab, dann kommt man zu den Baracken der Häftlinge. Dort gab es dreistöckige Stockbetten mit wenig Platz. Dabei wurde uns erzählt, dass diese Baracken am Ende viel zu überfüllt waren, sie waren 4-mal so oft besetzt wie es eigentlich vorgesehen war. Leider konnten wir in diese Baracken (die nachgebaut wurden) nicht hinein, da sie geschlossen waren, aber man konnte hineinsehen, von den anderen hingegen sieht man nur noch Umrisse, die mit Kies aufgefüllt sind, um darzustellen wie viele es gab und wo sie standen.“
Anna

 „Wir konnten im Museum das Essgeschirr sehen und uns wurde erklärt, dass die Häftlinge nur 500 Kalorien am Tag bekamen. Und das ist extrem wenig, da man normalerweise ca. 2000 Kalorien am Tag braucht… Es gab außerdem Stehzellen, wo man viele Stunden nur stehen durfte. Diese waren 70x70 cm groß. Das sind alles so unfassbar schlimme Erfahrungen, die ein Mensch machen kann. Doch es ist trotzdem sehr wichtig, sich zu informieren, damit man dafür sorgt, dass so etwas nie wieder passiert und zu schätzen lernt wie es uns heute geht.“
Marlene

 „Man kann sich das kaum vorstellen ohne Licht, Essen und Trinken tagelang zu leben, eher gesagt zu überleben. Einfach nur schrecklich und man hat tiefstes Mitleid mit den Menschen, die im KZ gelitten und gearbeitet haben und getötet wurden.“
Nathalie

 „Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Häftlinge verursachten eine allgemeine Betroffenheit der Klasse, die bis zum Schluss andauerte… Im Folgenden waren wir glaube ich alle sehr froh, in der heutigen Zeit zu leben und wieder nach Hause zu fahren.“
Theresa

„Zu wissen, dass auf diesem Gelände von März 1933 bis April 1945 Menschen misshandelt wurden, war ein schreckliches Gefühl. Durch das Besuchen der Gedenkstätte konnte mal sich viel besser in die Situation der Menschen damals hineinversetzen.“
Sophia

„Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass deutsche Menschen andere Menschengruppen (z.B. Juden, Roma und Sinti) so systematisch und brutal ermordeten. Insgesamt hat mich der Besuch in Dachau emotional sehr berührt und ich musste in den darauffolgenden Tagen mehrmals noch nachdenken.“
Anna-Lena

„Eine Frage bleibt bei mir und hoffentlich auch jedem offen: Wie kann man doch nur so gefühlslos sein? Meiner Meinung nach sollte jeder Mensch, der sich mit diesem Thema befasst, ein Konzentrationslager zu Gesicht bekommen, weil man so etwas nicht so leicht vergisst.“
Eva

 „Vor allem die Vorstellung, dass alles noch echt war, machte es sehr bedrückend. Da ist einem klar geworden wie glücklich wir unser Leben schätzen sollten… Die Rückfahrt war um einiges leiser als die Hinfahrt und man merkte, dass dieser Besuch bei jedem einen Eindruck hinterlassen hatte, den man nie vergessen wird. Ich finde, es ist wichtig, dass man mit der Schule eine KZ-Gedenkstätte besucht, da es jedem Einzelnen die Augen öffnet und klar gemacht wird, dass so etwas NIE WIEDER geschehen darf.“
Emelie