Hohenstaufen-Gymnasium Göppingen
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Mein Aufenthalt bei der Jugend Schachweltmeisterschaft in Caldas Novas Brasilien im November 2011

Bei den diesjährigen deutschen Jugend Einzelmeisterschaften im Schach konnte ich mich als Zweitplatzierter für die Weltmeisterschaft in Brasilien qualifizieren.

Tag 1: Anreise
Am Mittwoch, den 16 November 2011 begann meine Reise nach Brasilien zusammen mit meinem Trainer Tobias Hirneise und meiner Mutter Karin Höglauer. Insgesamt dauerte unsere Reise fast 30 Stunden, bis wir endlich am Zielort, Caldas Novas, ankamen.

Tag 2: Besichtigung des Geländes
Den zweiten Tag hatten wir noch zur freien Verfügung, um uns an die klimatischen Verhältnisse (Temperatur: 28°C; Luftfeuchtigkeit: 80%) anzupassen. Wir genossen die Wasserparks und die schönen heißen Quellen, für die der Ort bekannt ist.

Tag 3: Beginn des Turniers
Nach dem Frühstuck, Mittagessen und einer halbstündigen Vorbereitung begann die Eröffnungsfeier des Turniers. Diese fiel ungewöhnlich kurz und nüchtern aus.
Ich spielte gegen einen Jungen aus Bolivien. Die Partie endete nach ca. 3,5 Stunden und einem harten Kampf unentschieden. Danach entspannten wir uns noch ein bisschen in den heißen Quellen.

Tag 4: Runde 2
Der nächste Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück. Frische Früchte und fruchtiger Orangensaft schmückten unseren Tisch. Danach war es höchste Zeit für das Training. Mein Trainer bereitete mich auf meinen Gegner, einen Mexikaner, vor. Danach spielte ich noch ein bisschen mit meinem Schach-Freund Kevin Schröder, bis mich schließlich meine Mutter zum Essen rief. Nach der köstlichen Mahlzeit hieß es für mich Vokabeln lernen, um für die Schule fit zu bleiben. Danach musste ich mich noch ein wenig ausruhen, bis die Partie begann. Ich spielte eine klasse Partie, somit gewann ich nach ca. zwei Stunden souverän. Als ich meinen Sieg meinen Mitreisenden berichtete, waren sie beide glücklich.

Tag 5: Der erste Knaller
Die nächste Paarung verhieß einen starken Gegner aus Kroatien, somit konnte ich das Frühstück nicht so richtig genießen, weil mein Trainer der Meinung war, wir müssten uns sehr gut vorbereiten. 
Danach hieß es – wie jeden Tag – etwas ausruhen, sich mental vorbereiten und Ruhe finden. 
Die Partie begann, Spannung pur. Er spielte bärenstark, ich hatte keine großen Chancen. Ich verlor schon nach 2 Stunden. Ich dachte mir noch,  dass der nächste Tag nur besser werden kann.

Tag 6: Ein wahrer Gedanke
So geschah es auch, am nächsten Tag gewann ich gegen einen Mexikaner.

Tag 7: Ein sehr durchwachsener Tag
So, jetzt stand die Doppelrunde an. Wir spielten morgens um 10.00 Uhr und nachmittags um 
17.00 Uhr. Die erste Begegnung von mir war gegen einen Rumänen, der stark spielte. Ich stand eigentlich total auf Gewinn, aber dann verlor ich für einen Moment die Konzentration.  Der Fehler war so gravierend, dass ich nach ca. 3 Stunden verlor. 
In der nächsten Runde spielte ich gegen einen Peruaner, gegen den ich ohne Probleme nach 2,5 Stunden gewinnen konnte.  Dieser Tag war sehr anstrengend.

Tag 8: Kräfte sammeln
Am nächsten Tag konnten wir ausschlafen, da spielfrei war. Wir spielten mit unseren Mannschaftskollegen und Trainern Fußball. 

Tag 9: Der Knackpunkt des Turniers
Am nächsten Tag mussten wir uns extra lange vorbereiten. Mir wurde nämlich ein starker amerikanischer Junge zugelost. Als es soweit war, konnte ich wieder merken, wie wichtig es ist, Sprachen zu lernen. Wir hielten einen small talk, bis es dann endlich losging, denn unterhalten konnten wir uns in erste Linie nur auf Englisch. Die Partie war sehr offen bis zum Schluss. Er hatte einen kleinen Vorteil. Nach 4,5 Stunden ließ meine Konzentration nach, mir unterlief ein Fehler und ich verlor schließlich eine Partie, die unentschieden hätte ausgehen müssen! Ich war sehr traurig, wie man halt so ist,  wenn man nach 4,5 Stunden verliert. Ich glaube, dass diese Partie der Knackpunkt des Turniers war.

Tag 10: Das Leid verkraften
In der nächsten Runde war ich immer noch geschockt. Ich verlor gegen einen eigentlich schlechteren Spieler aus Brasilien.

Tag 11: Doch nicht so schlecht
Aber ich gab nicht auf,  und ich beendete dieses Turnier noch mit einem Sieg gegen einen Schotten. Schließlich erzielte ich 4,5 von 9 möglichen Punkten und erreichte den 62. Platz von 134 Teilnehmern.

Die Siegerehrung war beeindruckend, angefangen von den Tänzern, bis hin zu den schönen Pokalen und Medaillen.

Tag 12: 25 Stunden unterwegs
Der Rückflug ging schneller vorüber als der Hinflug.
Trotz des mittelmäßigen Ergebnisses war es für mich ein tolles Erlebnis mit vielen Eindrücken und neu gewonnenen Freunden.

Von Patrick Höglauer