Hohenstaufen-Gymnasium Göppingen
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Studienfahrt Madrid 2018

Tag 1 / Montag / 17.09.18

Am ersten Tag unserer Studienfahrt nach Madrid trafen wir uns alle voller Vorfreude um 8.30 Uhr am Flughafen Stuttgart am Eingang des Terminals 1. Nachdem wir unser Geburtstagskind Ella mit Konfetti und einer Geburtstagskrone überrascht hatten, liefen wir gemeinsam zum Check-In-Schalter, wo wir unsere Tickets bekamen und unsere Koffer abgaben. Einen Schritt näher am Boarding ging es dann noch durch die Sicherheitskontrolle und da standen wir dann an unserem Gate. Unser Swiss-Flug mit der Flugnummer LX1177 sollte um 10.50 Uhr nach Zürich starten. Als wir alle in der kleinen Propellermaschine saßen und die Crew uns herzlich begrüßte, war es so weit: Wir hoben ab! Sanft gelandet in Zürich hieß es dann: Beeilung, denn wir hatten nur sehr wenig Zeit, um zu unserem Anschlussflug zu gelangen. Glücklicherweise verlief jedoch alles super und alle Schülerinnen und Schüler, Frau Bär, Frau Bartuli und Herr Seebach konnten in den Airbus A220-300 mit der Flugnummer LX2026 gen Madrid einsteigen und ihre Sitzplätze einnehmen. Mit “Grüezi” wurden wir von der äußerst freundlichen Swiss-Crew begrüßt und konnten dann einen angenehmen Flug mit “Schoggi”, einem Sandwich und erfrischenden Getränken genießen. Nach ungefähr zwei Stunden hieß es dann: “Bienvenidos a España”. Da waren wir endlich: Im  Aeropuerto Adolfo Suárez Madrid-Barajas!
Vom Flughafen von Madrid ging es dann in die Metro in Richtung Zentrum. Nach unzähligem Umsteigen (na gut, es waren zweimal ☺) kamen wir endlich an unserer Zielstation Tirso de Molina an. Von der Madrider Luft trennten uns nur noch die Treppen nach oben. Als wir es dann schafften, unser Gepäck aus der Metro zu tragen, erblickten wir endlich die Hauptstadt Spaniens. Das Wetter war mit einer Temperatur von über 30°C ein Traum! Trotzdem waren wir noch nicht ganz am Ziel angekommen. Bis zu unserem Hostel lag noch ein 5-minütiger Laufweg, den wir mit unserem Gepäck verkraften mussten. Dann kamen wir endlich am The Hat Hostel an, einem sehr netten Hostel mit einer tollen Dachterrasse. Nachdem wir unseren Zimmern zugeteilt wurden und uns kurz ausruhen konnten, fanden wir uns zu unserem ersten Treffen mit den Lehrern ein, bei dem Organisatorisches und Regeln geklärt wurden und wir die ersten Aufgaben, die wir im Laufe der Woche lösen mussten, erhielten.
Am Abend machten wir uns dann auf zu unserem ersten von vielen Spaziergängen durch Madrid. Dieser endete mit einem atemberaubenden Blick auf den Sonnenuntergang über die Stadt. Von dort an hatten wir bis Mitternacht Freizeit, um die große Hauptstadt bei Nacht zu erleben.

Tag 2 / Dienstag / 18.09.18

Nach einer viel zu kurzen Nacht aufgrund nächtlicher Stadterkundungen am Vortag quälten sich die normalerweise zu solch früher Stund‘ (8.30 Uhr) eher semieuphorisch aufgelegten Schüler mit neu aufstrebendem Enthusiasmus aus dem Bett, was wohl an der Madrider Lebensfreude liegen musste. Direkt beim Frühstück bestätigte sich dann die Warnung der kleptomanischen Energie Madrids:

9.07 Uhr: Handy aus der Hand
9.08 Uhr: Handy auf dem Tisch
9.09 Uhr: Handy weg
9.10 Uhr: Panik!
9.17 Uhr: Handyklau entpuppt sich als Missverständnis

Um 10 Uhr trafen dann die angehenden Abiturienten auf der „impressionanten“ Plaza Mayor auf ihre stylisch-coole Stadtführerin Iosune. Notiz am Rande: Der HoGy-Schulhof ist nur der zweitgrößte bisher gesehene Platz der Schüler. Nach einem erfolgreichen Madrid-Quiz (hierbei Credits an Frau Bär/Bartuli für die Madrid-Vorbildung im Unterricht) stellte sich die Frage, ob sich die Führung nicht erübrigte. Dies erwies sich jedoch als Fehlüberlegung, denn während der Führung durch den Mercado San Miguel, über den Plaza de Villa und über die Calle Mayor (wo majestätische Gefühle aufkamen) erlangten wir neue Erkenntnisse und viele beeindruckende Eindrücke. Dieses bereits imposante Bild Madrids wurde noch weiter verstärkt durch den Besuch der Kathedrale vor dem Palacio Real, deren Größe und Schönheit und die daraus resultierende Faszination zu einer 10-minütigen Verspätung der eigentlich ausgemachten Uhrzeit für das Ende der Selbsterkundungszeit führte. Auch der Palacio Real sorgte für weiteres Staunen. Eine Vielzahl an prächtigen Zimmern, jedes einzigartig und auf seine Art unglaublich faszinierend, sorgte für den Entschluss: Pfeif‘ auf ABI - ich werd‘ König Spaniens (Notiz: praktische Umsetzung noch in der Brainstorming-Phase)! Das Mittagessen ließ im Mercado San Miguel keine Wünsche offen und bot somit die volle Bandbreite für alle Geschmäcker. Im Viertel La Latina nahm der unendliche Charme Madrids während des Nachmittagprogammes letztendlich jeden von uns ein (Göppingen? Was ist das?!). Das Abendprogramm ließ dann individuelle Kreativität oder optional einen Kinobesuch zu. Individuelle Kreativität umfasst hierbei auch erste unfreiwillige Flashmob-Tanzerfahrungen oder berührende Straßenmusik.
Erschöpft und überwältigt von neuen Eindrücken sanken wir alle, anständig wie wir sind, um 0 Uhr in unsere Betten mit Vorfreude auf den neuen Tag und neue Erfahrungen (… Und wer weiß? Vielleicht macht man dann ja Fortschritte bezüglich der praktischen Umsetzung des Königwerdens?).

Tag 3 / Mittwoch / 19.09.18

Nach dem (viel zu frühen) Frühstück um 8 Uhr trafen wir uns, wie bereits am Tag zuvor, an der Plaza Mayor mit unserer Stadtführerin Iosune. Unser Weg zum Museo Nacional del Prado führte uns durchs Barrio de Las Letras, ein Viertel, in dem einige der bedeutendsten spanischen Schriftsteller gelebt und gearbeitet haben. Die Straßen waren mit Zitaten und Texten jener Literaten geschmückt. So konnte man z.B. einen Ausschnitt aus Don Quijote de la Mancha von Miguel de Cervantes erspähen.
Am Museo del Prado, dem größten Kunstmuseum Spaniens, angekommen - natürlich nicht ohne unsere Stadtführerin - wurden wir durch die Ausstellungsräume geführt, sahen die wunderschönen Werke zahlreicher spanischer Künstler und erfuhren ihre Hintergründe. Nach der umfangreichen Führung, die von Goyas „El 3 de mayo en Madrid“ bis hin zu Velázquez‘ „Las Meninas“ so einige beeindruckende Gemälde umfasste, machten wir uns nach einigen Gruppenfotos auf den Weg in den Parque del Retiro, in dem wir uns gemeinsam mit einem Picknick für die anstehende freie Zeit stärken wollten. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz kamen wir an einem Glaspalast, dem Palacio de Cristal, vorbei, was förmlich nach einem weiteren Gruppenfoto rief. Zahlreiche Gruppenfotos (am Ende unser Studienfahrt hatten wir wohl mehr Gruppenbilder, als es Gemälde in allen Museen Spaniens gibt) und außergewöhnliche Posen später entdeckten wir auf dem Weg eine weitere spektakuläre Kulisse, ließen uns (bärenhungrig) auf einer Wiese nieder, aßen unser zuvor im Supermarkt gekauftes Essen, unterhielten uns und genossen die Natur.
Danach war für alle Freizeit angesagt. Bis zur Nachtruhe um 0 Uhr trieben wir also in Madrid unser Unwesen; einige fuhren nachmittags noch mit einem Boot auf dem kleinen See im Retiro, gingen shoppen oder erkundeten die Viertel Madrids, bis alle spätestens um Mitternacht müde und zufrieden in ihre Betten sanken.

Tag 4 / Donnerstag / 20.09.18

Jeder einzelne Schüler startete mehr oder weniger motiviert mit dem Hintergedanken in den Tag, sich gleich wieder die Füße totzulaufen (kleiner Fakt am Rande: In Madrid trafen die Schrittzähler unserer Handys jeden Tag die 22.000-Schritte-Grenze). Trotzdem waren alle gut gelaunt, als man um 9 Uhr aufbrach, um unseren Guide Iosune auf der Plaza Mayor zu treffen, das 10.000. Gruppenfoto zu machen und in das Thema des Tages, den Bürgerkrieg Spaniens, einzusteigen. Zu jedermanns Freude (nicht) wurde extra ein Umweg gemacht, damit man auch die bislang noch fehlenden sehenswürdigen Plätze, Statuen und Gebäude zu Gesicht bekommen konnte, z.B. das Ministerio de los Diputados, das Abgeordnetenhaus, das von schnieken und teuren Hotels und Restaurants umgeben ist. Schließlich erreichten wir das Museo Reina Sofía, welches seinen Schwerpunkt auf moderne und abstrakte Kunst legt. Eines ist nicht zu bestreiten: Das Werk Guernica von unserem guten alten Pablo Picasso, das wir so ausführlich im Unterricht behandelt haben, ist in seiner Größe und Wirkung ganz schön imposant und beeindruckend. Je genauer man es betrachtet, desto mehr versteht man, was sich dahinter verbirgt. Im Allgemeinen stellt er die Ausnahmesituation nach einem Bombardement der baskischen Stadt Guernika während des Spanischen Bürgerkriegs dar: Massaker, Blut, Zerstörung, das Leiden der Menschen, aber auch die fortwährende Hoffnung auf Frieden und bessere Zeiten. Nach der Mittagspause, in der sich alle vor dem Hungertod retteten, besuchte man den Bahnhof Atocha, der in seiner Mitte einen Garten mit vielen tropischen Pflanzen stehen hat. Anschließend mussten wir gefühlt eine Ewigkeit laufen, um zum Parque Madrid Río am Fluss Manzanares zu gelangen. Auf einer sehr modernen Brücke wurde dann auch das 10.001. Bild gemacht, bevor man alle Schüler in ihre Freizeit entließ, die jede Kleingruppe unterschiedlich verbrachten. Die einen gingen Essen, die anderen fuhren oder liefen zurück zum Hostel - und die Kinder aus der Runde hatten ihren Spaß in den Wasseranlagen des Parks.
Abends wurde der Gruppe ein besonders schönes und eindrückliches Schauspiel geboten: Flamenco stand auf dem Programm. Alle waren von dem Quartett (zwei Tänzer, ein Sänger und eine Begleitung an der Gitarre), die ihre Seele in dem Kellergewölbe heraustanzten und -sangen, ganz begeistert. Nach dem Spektakel gingen alle bis Mitternacht essen, liefen herum, gingen noch einmal essen und liefen noch ein paar hundert Schritte mehr durch die Stadt.

Tag 5 / Freitag / 21.09.18

Freitag war leider schon unser letzter Tag. Vormittags stand der Besuch des Museo Nacional de América auf dem Programm. In diesem konnten wir viel über das Leben der indigenen Völker Lateinamerikas und deren Leben vor und nach der vermeintlichen „Entdeckung“ Amerikas durch die Europäer erfahren. Dies wurde durch originalgetreue Nachbildungen und Fundstücke gut veranschaulicht. Nach dem Museumsbesuch teilte sich unsere Gruppe in mehrere Grüppchen, um noch mehr von der Atmosphäre Madrids zu genießen. Während einige von uns den Turm Faro de Madrid bestiegen, gingen andere shoppen und besuchten die Viertel Malasaña und Chueca. Das Estadio Santiago Bernabéu, das Stadion von Real Madrid, bereitete den Fußballfans unter uns eine Lifeexperience auf höchster Ebene. Das gemeinsame Tapasessen am Abend rundete nicht nur den Tag, sondern auch die gesamte Woche lecker ab. Anhand der 11 unterschiedlichen Gänge hatten wir die Möglichkeit, das kulinarische Spanien - von Gedärmen bis hin zu verschiedensten Kartoffelgerichten - zu erkunden.

Tag 6 / Samstag / 22.09.18

Leider stand am Samstag unsere Abreise auf dem Programm. Um 8.30 Uhr trafen wir uns zu einem letzten gemeinsamen Frühstück. Dann packten wir fertig, checkten aus und machten uns in Richtung Metro und somit in Richtung Flughafen auf. Nach zweimaligem Umsteigen in der überfüllten Metro erreichten wir schließlich unser Terminal. Nachdem wir erfolgreich eingecheckt hatten, ging es weiter zur Sicherheitskontrolle, bei der Leonie auf Sprengstoff und Laura auf Drogen getestet wurden. Danach hatten wir eine kleine Pause, bevor wir uns der Evaluation der Studienfahrt widmeten. Als wir dann endlich im Flugzeug saßen und in der Luft waren, fielen den meisten Schülern sofort die Äuglein zu, doch sie wurden schnell wieder von dem leckeren Geruch ihres bevorstehenden Mittagessens (Pasta mit Ratatouille-Gemüse ☺) geweckt. Gegen 15.30 Uhr erreichten wir schließlich den Frankfurter Flughafen. Nachdem alle ihr Gepäck hatten, übergaben wir den Lehrern ein kleines Dankschön für diese tolle Studienfahrt, die sich sehr darüber freuten ☺. Die Stimmung war auch am Tag der Abreise noch so gut, dass wir von einer fremden Dame darauf angesprochen wurden, ob wir unsere Reise erst starteten. Wir überbrückten die Wartezeit auf den Zug damit, Karten zu spielen, Kaffee zu trinken oder zu essen. Nach einer angenehmen Fahrt von nur knapp einer Stunde verabschiedeten wir uns müde, aber überglücklich in Stuttgart und freuten uns nun - voll von neuen Eindrücken - auf unser Zuhause.