Hohenstaufen-Gymnasium Göppingen
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Hermann Hesse nimmt Stellung zu G8

Ich habe gehört, dass viele Schulen das so genannte G8 eingeführt haben. Das bedeutet, dass die Schüler in der zwölften Klasse ihr Abitur machen, anstatt in der Dreizehnten.

Somit müssen sie in ihrer achtjährigen Schulzeit das eine fehlende Jahr sozusagen aufholen. Man kann den Unterrichtsstoff dadurch weniger intensiv behandeln. Das daraus resultierende mangelnde Allgemeinwissen kann bei manchen Berufen und Jobs verheerende Folgen haben. Das wiederum könnte zu einer Verminderung des Allgemeinwissens der jungen Generation führen. Dieses fehlende Jahr führt zu Leistungsdruck, welcher sich negativ auf das soziale Verhalten, die Zensuren der Schüler und auf die allgemeine Entwicklung auswirken kann. Die Schüler des achtjährigen Gymnasiums müssen auch zu Hause mehr lernen und mehr Zeit für Hausaufgaben aufbringen. Sie haben somit weniger Freizeit, welche in der Jugend jedoch sehr wichtig ist. Früher nannte man die Schüler Streber, die keinerlei Lebenserfahrungen außerhalb der Schule hatten. Als Beispiel könnte man Hans Giebenrath aus meinem Roman "Unterm Rad" nehmen. Man könnte die Schüler des G8 ebenfalls als Streber bezeichnen, jedoch haben sie keine andere Wahl.

Es scheint als ob die Schulen den Strebertyp regelrecht züchten wollen indem die Schüler gezwungen werden jegliche Freiheitsaktionen zu streichen. Das G8 entzieht den Kindern die wichtige Kindheit, sie werden zu Maschinen herangezüchtet. Dies bringt die Kinder um ihre Lebenserfahrung, die wie oben angesprochen wichtig für den sozialen Umgang ist. Somit ist es laut meiner Ansicht keine Erziehung, sondern nur ein Zuchtversuch eines Schülerideals. Ich denke, dass das neunjährige Gymnasium besser ist, da die Schüler mehr Freizeit haben, die wichtig für die Lebenserfahrung ist. Außerdem entsteht im Gegensatz zum G8 kein Leistungsdruck, da sie mehr Zeit für den zu lernenden Stoff haben. Ich zeige in meinem Roman, den ich vorher schon erwähnt habe, welche verheerenden Folgen Leistungsdruck ohne Ausgleich im Freizeitbereich haben kann. Ich möchte hiermit die Schulleitungen bitten, das G8 nochmals zu überdenken.


Tobias Weiß ,  Patrick Katzenmayer