Hohenstaufen-Gymnasium Göppingen
Suche
zur Navigation

Gedichte zu Bildern - Deutschkurs K2

So ist es, so sollte es sein

Es sollte ein Ort der Sehnsucht sein,
Ein naturbelassener, unberührter
Über Jahrtausende langsam entstandener Ort
Ein Paradies auf Erden,
An dem das ewige Wasser auf das Land trifft
Lebensraum für Mensch und Tier.

Doch was macht der Mensch?
Er zerstört, verschmutzt, er tötet
Ohne zu wissen, was er damit anrichtet
Tonnen von Müll landen im Meer und am Strand
Er distanziert sich, grenzt sich ab und entfremdet sich
Von der eigenen Welt.

Größte Gefahr bis hin zum Untergang wird uns erwarten
Wenn niemand erwacht und sich ändert.
Ändert euch!
Wacht auf

 


 

Der Eremit

Über den Dächern der geschäftigen Welt
Über dem Leben, das ich verlassen
Ist nichts mehr, was mich noch gefangen hält
Fernab von eifern, fürchten und hassen.

In meinem Reiche der Einsamkeit
Im ewigen Frieden von Schnee, Wind und Eis
Sind fremd mir die Worte, die „Last“ sind und „Leid“
Und während ich meine Glückseligkeit preis´
Bedaure ich, wie ihr Menschen in Ketten noch seid.

Hier weilet mein Herz und ruhet mein Geist
Hier bin ich Mensch und hier kann ich´s sein
Wer immer, mein Freund, du auch seist
Tu es mir gleich, und all dies sei auch dein.

 


 

Zwei Seiten

Ich gleite durch das Meer ganz still,
schnell und doch noch ohne Plan.
Weiß noch nicht wohin ich will,
zwei Seiten locken mich heran.

Der Horizont, voll Licht und Weite,
Unendlichkeit und gold‘ner Glanz.
Das steht auf der einen Seite,
ihre Herrlichkeit erfüllt mich ganz.

Das Ufer, das scheint dort noch fern,
auf der andren Seite liegt es nah.
Trotzdem will ich hin nicht gern,
die Fahrt, sie ist zu Ende da.

Alles dort ist kalt, verderblich,
dieses Ziel, es lockt mich nicht.
Drüben ist es hell, doch fürcht‘ ich
Die Ungewissheit hinterm Licht.

 


 

Die Abendsinfonie


Ich schau aufs Meer und sehe Licht,
Rot und gelb es spiegelt sich.
Das Meer so glatt und spiegelblank,
Es glitzert wie ein Diamant.

Allein sitz ich im dunklen Wald,
Es wird schon kalt, ich friere bald.
Nun sitz ich ganz alleine hier,
erquicke mich am warmen Bier.

Ein Käpt‘n ruft von seinem Boot:
„Was für ein schönes Abendrot!“
Er winkt mir zu, ich wink zurück ,
Und senke wieder meinen Blick.

Ein kleiner letzter Sonnenrest,
Strahlt durch die dunklen Wipfel,
Ein frisches Windchen von Südwest,
Rauscht durch der Bäume Gipfel.

Nun ist die Dunkelheit vollkomm‘,
Das Boot ist weg, der Mond kommt schon.
Jetzt hab ich nochmal nachgedacht,
Was mach ich hier, es ist schon Nacht!

 


Einsamkeit

Ich sitze ganz alleine hier
Doch in der Fern erblicke ich
Am Sonnbestrahlten Pier
Ein Mensch wie ‘n Engel im Licht.

Wie ‘n  junges Pärchen Hand in Hand
Würd ich gern mit ihr gehn,
Und spüren ihre langen Haar
Im sanften Winde wehn.

Ich heb mich wie von Geisterhand
Von meinem alten Platz,
Ich laufe durch den weichen Sand
Und näher mich dem Schatz.

Doch als ich endlich bei ihr bin
Löst sie sich plötzlich auf,
Weggeweht vom sanften Wind
Während ich zu ihr lauf.

Die Sonne wird bald untergehn
Ich schau aufs blaue Meer,
Hier ist es doch so wunderschön
Ich bin alleine hier.

 


 

Vorhergesehene Rache

Ein erwarteter Vergeltungsschlag,
Von reiner Herkunft,
Ein Spiel um die Herrschaft der Welt,
Die Mutter von allem vergisst nie,
Keine Kratzer, keine Asche,
Ein erwarteter Vergeltungsschlag.

 


 

Paradies

Einst ein Paradies auf Erden,
blaues Meer und weißer Sand,
dem niemand könnt‘ den Rücken kehren,
Sehnsucht schreit’s, ein niemand kann

Und in der nah geleg’nen Böschung,
vielseitig und artenreich,
tummelt sich so mancher Säuger,
friedlich und doch wild zugleich

Plötzlich alles bunt und glänzend,
dunkle Schatten sich erheben,
Moschus mit Verwesungsdüften,
Einst ein Paradies auf Erden

 


 

(Un)Ruhe

Fern am Ufer, leis und still
nur ein Plätschern,
wie ein Liedchen.

In der Ferne, doch so nah,
klein und doch gewaltig
Haus an Haus, kein ruhiger Ort

Ich werd‘ unruhig, lass mich stressen
das Lied verstummt, Gedanken rufen
Immer lauter fast schon schmerzlich

Morgen wieder wird’s mich zwingen
weit entfernt vom wahren Glück.
Alltag, Stress und Hektik pur
werden mich verschlingen


 

Illusion des Lebens

Er erbaut Bauwerke, Träume, Leben,
versucht dabei verzweifelt,
über die Natur Kontrolle zu erheben
dabei vergisst und überschätzt er sich selbst.

Der Mensch ist naiv, ignorant, blind und bestimmt.
Er vergisst: Die Natur achtet nicht auf sein Glück,
nicht seine Bauwerke, den Platz den er sich nimmt,
sie sträubt sich, fordert alles zurück.

 


 

Reise gen Horizont

Sie fliehen Richtung Wärme
In Sehnsucht nach dem Neuanfang
Ziehen ihre Schwärme
Sind ihrer Zeit voran
Die Sonne zieht sie in ihren Bann

Karg und wortlos steht er da
Die Flucht ist ihm nicht möglich
Kälte, sie ist tödlich
Der Abendhimmel, er ist rötlich

In hellem Golde sie erstrahlt
Der Himmel purpurrot bemalt
Der Boden färbt sich Anthrazit
Über ihm der Himmel – Hoheitsgebiet

Die Wolken spiegeln ihren Glanz
Wenn die Sonne am Horizont erblasst
Verschwindet sie voll und ganz
Haben die Vögel ihre Chance verpasst

 


 

Tagesende


Ins Abendlicht getauchte See,
kristallklar, still,
dunkle Bäume werfen Schatten auf mich,
Ich sehn mich nach der Ruh.
Die letzten Sonnenstrahlen hinterm Horizont,
endlich ist es soweit,
der Tag endet,
bald, Stille für immer.
Meine Augenlider schwer,
Abschied vom Licht,
Dunkelheit.
Kälte.
Plötzlich,
Ein kleines Boot im Wasser,
gespannte Segel im Wind.
Sie gleichen großen Schwingen.
Wie war ich nur so blind ?
Es gibt noch so viel zu sehn‘,
so viel nach dem es mir sinnt.
Sonnenlicht am Horizont.
Und ein neuer Tag beginnt.

Elfchen: Dunkelheit
     Schwarze Bäume
     der Tag schwindet
     verdeckt; ein ruhiger See
     Stille


Haiku: Abends stiller See
     Dunkle Äste, schwarzer Baum
     verdecken die Sicht

 


 

Weltflucht


Über allen Dächern
Liegt das Riech der Stille:
Grün, friedvoll, ruhig und sanft
Nichts zählt als der eigene Wille
Fernab von Stress und Sorgen

Die Bäume dort, Wächter des Seins
Sind wie die Wasser des Sees
Ein Meer von Sinnlichkeit,
prägend für den Ort

Der Mensch in seiner Freiheit,
eingeengt durch große Mächte
versucht sie zu erklimmen,
diese Schönheit der Natur

Und gelingt es ihm doch
Sie zu beschreiten
Eines nehmen wird er ihr nicht,
das zu sein was sie ist

 


 

Will man da noch hin ?

Die Natur erstickt in unsren taten
Das Meer weint bunte tränen
All die ganzen Inselstaaten
Will man da noch hin ?

Eigentlich sind wir selbst dran Schuld
Das Meer ist keine Mülltonne
Es kommt zurück wie ein Katapult
Will man da noch hin ?

Es könnte wunderschön sein hier
Leute wolln dort Urlaub machen
Die Erholung tief im Visier
Doch will man da noch hin ?