Hohenstaufen-Gymnasium Göppingen
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Schickhardt-Preisträger Alfred Kirchner am Hohenstaufen-Gymnasium

„Sie kommt! – die schönste und einzige Lehrerin Fräulein Gutjahr“ – aus den autobiographischen Splittern Alfred Kirchners bei einer Onlinelesung an seiner ehemaligen Schule, dem Hohenstaufen-Gymnasium.

Die Deutschkurse von Frau Gehrer und Frau Hüttner hatten am 05. April hohen

 Besuch im Unterricht: Der ehemalige HoGy-Schüler und Schickhardt-Preisträger Alfred Kirchner (geb. 1937) war am Morgen vor seiner Goethe-Lesung „Hermann und Dorothea“ in der Göppinger Stadthalle aus seiner heimischen Bibliothek zugeschaltet.

Nach kurzer Begrüßung durch Erste Bürgermeisterin Frau Cobet und Stellvertretende Schulleiterin Frau Staudenmayer las Kirchner Passagen aus seinem 2019 erschienenen Werk Der Mann von Pölarölara: Autobiografische Splitter. Gebannt hörten die Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 2 zu, wie Kirchner seine Schulzeit vor rund 70 Jahren am Hohenstaufen-Gymnasium erlebte, wie sie ihn prägte und wie er Freundschaften schloss, die ihn bis heute in seiner persönlichen und beruflichen Laufbahn begleiten.

Anschließend ging er mit den Schülerinnen und Schülern in Gespräch und beantwortete deren Fragen, wie etwa die nach dem Titel seines Buches. Darauf antwortete Kirchner, dass er den „Mann aus Pölarölara“ als kleinen Jungen erfand, um sich gegen seine ältere Schwester zu behaupten. Auch die Frage, inwiefern sein Werk auf den Ukraine-Konflikt bezogen werden kann, blieb nicht unberührt. Im Dialog betonte Kirchner, dass Wissen ein sehr wertvolles Gut sei und wie wichtig es sei, sich demokratisch zu beteiligen. Er verabschiedete sich mit den Worten: „Mischt euch ein! Seid wunderbar!“

Ein herzliches Dankeschön an Herrn Kirchner für seine Zeit und die Karten für die Lesung in der Stadthalle, die er den Schülerinnen und Schülern zukommen ließ.

SchülerInnen äußern sich:

Alfred Kirchner, Schauspieler und Regisseur, hielt auf kurzweilige Art und Weise eine Onlinelesung für die Leistungskurse Deutsch. Mit viel Witz las er aus seinem Werk „Der Mann von Pölarölara“ und sorgte damit für heitere Ausbrüche bei den Schülerinnen und Schülern. „Wer bei mir nicht durch das Stahlbad des Lateins gegangen ist, der gehe in die Walddorfschule!“. Er schwelgte in Erinnerungen an seine eigene Schulzeit am Hohenstaufen-Gymnasium, die Kirchner unter anderem mit der Schreckensherrschaft des Lehrers Dr. Koch verband. So triezte der einstige Lateinlehrer die ehemaligen Lateiner und verwies die „prekären Schüler“ unter ihnen auf die „Strafkolonie“, die dunklere, fensterlose Bankreihe an der Wand. Aufgewachsen mit den Ideologien des Nationalsozialismus entwickelte Kirchner eine Abneigung gegen Kriegszustände, weshalb sein literarisches Werk heute noch von großer Aktualität geprägt ist.    

Durch seine Geschichten gab er dem Leistungskurs einen Einblick in sein Leben, das bis zum heutigen Tag durch die Liebe zum Beruf und seinem Engagement in der Kulturszene geprägt wird.

Seine Schlussworte, dass das Hohenstaufen-Gymnasium die Fähigkeit hatte, seine Schüler so gut ausgebildet in die Welt hinauszulassen, fand bei allen Beteiligten große Zustimmung